Donnerstag, 29. Juli 2010

Zusammenhang mit Prokrastination?

Den folgenden Bericht über eine interessante Studie habe ich auf wissenschaft.de entdeckt:

Die verstärkte Bildung eines Gehirnrezeptors während der Geschlechtsreife reduziert die Lernfähigkeit
Für die reduzierte Lernfähigkeit ab dem Einsetzen der Pubertät ist ein bestimmter Gehirnrezeptor verantwortlich – zumindest bei Mäusen. Dieser wird während der Geschlechtsreife verstärkt gebildet und stört die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn. Doch nicht nur das haben US-Forscher nun herausgefunden: Gleichzeitig entdeckten sie ein Hormon, das die negative Wirkung des Rezeptors vermindert – allerdings nur während der Pubertät. Das Hormon Allopregnanolon wird zeitlebens im Gehirn als Reaktion auf Stress freigesetzt und erleichtert bei Jugendlichen das Lernen. Bei Kindern und Erwachsenen hat es allerdings die entgegengesetzte Wirkung. [...]
Nähere Details siehe auf der Seite.
Ich frage mich, ob sich als Anpassung gewissermaßen in der Pubertät das Phänomen der Prokrastination ausbildet - zumindest die aktive Form, bei der den Betroffenen das Aufschieben der zu erledigenden Arbeit bis zum letztmöglichen Zeitpunkt erst den richtigen 'Kick' gibt, der sie dann weitaus kreativer und leistungsfähiger sein lässt. Da sich in der Pubertät ja sehr viel von dem Verhalten einstellt, was uns unser Erwachsenenleben begleitet, könnte ich mir vorstellen, dass die Prokrastination quasi als Gewohnheit beibehalten wird, auch wenn sie wegen der entgegengesetzten Wirkung von Allopregnanolon eigentlich gar nicht mehr notwendig bzw. sogar schädlich sein kann, nämlich in dem Fall, wenn die Prokrastination zum passiven Typ wird. Es wäre interessant, zu untersuchen, ob sich tatsächlich mit zunehmendem Alter eine Verschiebung vom aktiven Prokrastinierer zum passiven feststellen ließe. Trials, anybody?!

1 Kommentar:

  1. Die Prokrastination, die beibehalten wird aus Gewohnheit, halte ich für sehr wahrscheinlich, und zwar immer dann, wenn es sich jemand einigermaßen bequem eingerichtet hat in seiner Lage. Auch wenn jemandem von jeher eingetrichtert wurde, er/sie mache nichts richtig oder könne nicht genügen und dieser Jemand sich aus gelernter Hilflosigkeit schwerlich entscheiden kann, was anzufangen sei, schiebt er/sie die Anfänge, Entscheidungen und Erledigungen desto wahrscheinlicher hinaus in eine unbefriedigende, beseufzenswerte zeitliche Länge.

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