Mittwoch, 26. Januar 2011

Medizinische Sekundenfragen 13:59:22 - 13:59:49 Uhr

Des öfteren (und immer öfter) sieht man auf der Straße übergewichtige Frauen mit beginnender oder ausgeprägter Virilisierung (Damenbart). Ich frage mich, wieso? Das Fettgewebe müsste doch eigentlich für ausreichend Östrogen sorgen. Wieso liegt dann dennoch ein offensichtlicher Androgenüberschuss vor? Ist es dadurch bedingt, dass der Überschuss an Östrogen zu diesen umgewandelt wird? Oder dass die mit Fettleibigkeit einhergehende erhöhte Insulinproduktion die Androgenproduktion anregt?
Oder ist der Ursache-Wirkungs-Zusammenhang ein ganz anderer: Produzieren die Frauen von vornherein zu viel vom appetitstimulierenden Testosteron, was erst dazu führt, dass mehr (zu viel) gegessen wird? Schließlich gibt es auch (noch) dünne Frauen, bei denen Hirsutismus auftritt.
Wahrscheinlich lässt sich diese Frage jeweils nur in Bezug auf den jeweiligen Einzelfall beantworten, wie die Ursache-Wirkungszusammenhänge sind.
Bzw. kann man wie so oft in der Medizin gar nicht von einem Ursache-Wirkungszusammenhang, sondern nur von einem System sich wechselseitig bedingender Faktoren sprechen.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Ich male mein Leben

Ich male mein Leben. Das ist mein Ziel. Auf eine weiße Fläche setze ich Farbtupfer, leuchtende und deckende Flächen, bunte Muster und monochrome Bereiche. Ich freue mich sehr, wenn ich einen Bereich nach meinen Vorstellungen ausfüllen kann, Pinselstrich für Pinselstrich, oder sogar 1H-Bleistiftlinie für -linie getreu meiner Gedankenschablone ziehen kann. Manchmal ergibt sich auf dem Papier auch ein Farbenspiel, das ich bei gedanklicher Anwendung meiner Schablone vorher so nicht antizipiert hatte. Das entzückt mich auf andere Weise.
Zuweilen passiert es aber, dass ich in meiner Leidenschaft einen Pinsel umstoße und sich ungestüm Punkte und Spritzer auf der weißen oder bereits bemalten Fläche abbilden. Oder ich greife aus Versehen in den falschen Farbtopf, weil ich beim Malen gestört werde, und es ergibt sich ein greller Ton. Zu manchen Zeiten gehen mir auch die Farben aus, weil ich von äußeren Quellen abgeschnitten bin, und ich muss die mir verbleibenden Reste zu einem schmutzigen Schwarz zusammenrühren, sodass sich eine tiefdunkle, graudüster melierte Fläche über das Papier zieht. Dies macht mich nicht froh. Aber Freude ist auch nicht mein Endzweck. Die Spritzer, das Grelle, das Schwarz - sie füllen einen Bereich auf meinem Papier, dessen Ausmalung mein Ziel ist. Mein Leben.

Sonntag, 16. Januar 2011

Geh' Kaffee Weg: Tee.

Tee hat nicht die Arroganz des Weines - nicht das Selbstbewusstsein des Kaffees - nicht die kindliche Unschuld von Kakao. Im Geschmack des Tees liegt ein zarter Charme, der ihn unwiderstehlich macht und dazu verführt ihn zu idealisieren.
Laotse

D i e s e s Zitat bringt es auf den Punkt. Da fragt man sich, was herrlicher ist: das Aufsichwirkenlassen der Worte oder das Insichfließenlassen des Tees selbst.
Da ersteres auf jeden Fall wunderbar ist, nehme ich mal an, dass letzteres aufgrund der besonderen Erlebnisqualität das Gelesene noch toppen muss.
Warum ich nur annehme, und nicht weiß?
Nunja, der Stress im letzten Jahr hat seinen Tribut gefordert und mich schleichend zu einer Koffeinabhängigen gemacht, der nunmal in seiner am leichtesten verfügbaren Form im ebenso fast ubiquitär verfügbaren Biokaffee enthalten ist. Dieser hat mir sozusagen das von Laotse beschriebene Selbstbewusstsein verliehen und mir die Kraft gegeben, die Welt und die verfügbaren Optionen so realistisch wie möglich zu sehen. Obwohl der Japaner sagt, man solle einen Umweg gehen, wenn man in Eile ist, bin ich den kürzeren Weg schneller gegangen, wobei mir der Kaffee ein entscheidendes Stück geholfen hat. Ob ich dadurch tatsächlich auch schneller ans Ziel gekommen bin, ist allerdings fraglich. Fraglich ist ohnehin, ob man geht, um an ein Ziel zu gelangen, oder ob nicht vielmehr der Weg selbst schon das Ziel ist. Ich weiß, das sind mal wieder Worte, die eine aussichtslos-naive idealistische Grundeinstellung vermuten lassen in einer Welt, die ganz automatisch aufgrund ihrer sozialen und ökonomischen Zwänge in Zweck-Mittel-Kategorien denken lässt. Aber sie lassen mich doch dem dem Idealismus zugeneigten Tee, wie Laotse schreibt, wieder näher stehen. Vielleicht überwinde ich auf diese Weise wenigstens meine Kaffeesucht und finde zur Teezeremonie zurück, die mich immerhin für den Moment aus ebensolchen Zwängen befreit. Dabei muss mir die Welt ja nicht gänzlich in kindlicher Unschuld erscheinen. Schließlich trinke ich keinen Kakao.

Sonntag, 2. Januar 2011

Stevia kommt! Hoffentlich

Europeans Food Safety Authority hat im letzten Jahr endlich einen Wert für die zulässige tägliche Aufnahme von so genannten Steviolglycosiden festgelegt: 4 mg pro Tag und pro Kilogramm Körpergewicht sollen keinerlei genotoxische, krebserregende oder die Fortpflanzung beeinträchtigende Wirkung haben. Es ist nun also sehr wahrscheinlich, dass man den Stoff bald auch als solches ausgezeichnet in den deutschen Super(und Bio-)marktregalen finden wird. Wen interessiert's? Diejenigen, die an Zucker sparen müssen oder wollen, und deswegen auch die Zuckerlobby. Die Glycoside nämlich befinden sich in Stevia, einem Süßstoff, der aus dem Süßkraut Stevia rebaudiana gewonnen wird. Es wird auch Honigkraut genannt - kein Wunder, denn der in ihm enthaltene Stoff (Steviosid) ist bis zu 300 mal süßer als Zucker und dabei fast kalorienfrei. Sie soll auch die Entstehung von Zahnbelag verhindern (Der große GU-Kompass - 300 Fragen zu Kräutern, S. 204f.) und den Blutdruck senken. Es gibt zwar bereits andere Süßstoffe, wie z.B. Aspartam. Dieses ist aber nicht hitzestabil, und bezüglich dessen gesundheitlicher Unbedenklichkeit gibt es kontroverse Meinungen. Ganz anders bei Stevia: Die pflanzliche Süßkraft wird schon seit Jahrhunderten in vielen Ländern traditionell eingesetzt, z.B. in Paraguay und Brasilien sowie vor allem in Japan, ohne dass negative Wirkungen aufgetreten sind. Gegen die Verwendung dieses Süßstoffes ist eigentlich nur die Zuckerlobby, aus Gründen, die man sich denken kann.
Ich habe den als Badewasserzusatz ausgezeichneten Stoff jedenfalls getestet und für gut befunden - ich lebe noch und erfreue mich einiger süßer Erfahrungen.
Zum Winterausklang, der allerdings noch viel von seiner Kälte spüren lässt, hier ein zimtig-wärmendes Frühstücksrezept (übernommen von hier):

Kokos-Chai-Frühstückskuchen

1 Tasse starker Chai-Tee (z.B. Yogi Chai)

1/3 Tasse Hafermehl
1 1/2 Tassen Vollkornweizen/kamutmehl
1 TL Natron
1/2 TL Salz
1 TL Zimt
1/4 TL Ingwer (optional)

1/3 Tasse + 2 EL ungesüßtes Apfelmus
1 EL Essig
etwas Bittermandelöl (optional)
1 TL Vanille, gemahlen
1/2 Tasse Kokoschips, davon 2 EL für die Verzierung
3/4 TL reiner Stevia-Extrakt (ca. 80% Steviosid) (je nach Vorliebe auch mehr)

Den Chai-Tee (Zwei Teebeutel) in einer Tasse mit kochendem Wasser übergießen.

Den Ofen auf ca. 180°C vorheizen und eine ca. 18 cm breite, quadratische Backform einfetten.

Die trockenen Zutaten (Hafermehl bis Ingwer) in einer Schale mischen und die restlichen Zutaten dazugeben.

Den Teig in die Backform geben, mit den 2 EL Kokoschips bestreuen und für ca. 25 Minuten backen (Stäbchenprobe!). Warm oder mit Zimmertemperatur servieren. Guten Appetit! :)

Samstag, 1. Januar 2011

Apples iPhone

Zurzeit beschäftige ich mich mit dem Umweltprofil von Apples iPhone. Der Grund: Ich versuche, möglichst viele Produkte/Funktionen in einem Gerät zu vereinen, um Material, Energie und Kosten zu sparen. Handy, mp3-Player, Radio, der schnelle Internetzugang, Diktiergerät, Kamera. Und natürlich, um den so starken Spiel- und Konsumtrieb immer wieder befriedigen zu können: Apps.
Die Frage ist nur: Geht die Rechnung auf? Bin ich durch den Erwerb dieses Geräts (und das Recycling meiner alten, funktionsuntüchtigen) tatsächlich eine geringere Last für die Umwelt, oder fährt diese besser, wenn ich für jedes benötigte Gerät einfach das 'grünste' aussuche? Natürlich ist da auch noch die Frage, was 'benötigen' hier wirklich heißt. (Über-)leben kann ich sicherlich ohne all diese Geräte. Die Frage, in wie weit man seine Lebensqualität zugunsten der Umwelt einschränken möchte. Ich glaube, ich möchte nicht ohne die Möglichkeit, im Notfall jemanden zu erreichen, in bestimmten Situationen emotional hilfreiche Musik hören zu können, die interessanteste Radiosendung der Woche nicht verpassen zu müssen, etc. verzichten - auch wenn ich es könnte. Dazu habe ich schon viel zu viel der Annehmlichkeiten dieser Möglichkeiten erfahren. Schon traurig, meine Verwöhntheit, aber was soll man machen? - Aus Zitronen Limonade, und deswegen sich zumindest so umweltfreundlich verwöhnen, wie möglich.
Also zurück zum iPhone. Greenpeace kritisierte im Juli 2008 noch an der 3G-Ausgabe vom iPhone, dass es immernoch Giftstoffe wie PVC, bromierte Flammschutzmittel und Antimon enthalte. Wikipedia zitiert Welt-online, spiegel.de und das Handelsblatt, nach denen die Arbeitsbedingungen des Herstellers Foxconn in China dermaßen hart sein sollen, dass sich seit Arbeitsbeginn 2010 bereits elf Mitarbeiter das Leben genommen haben.
Auf diesem Blog fand ich allerdings eine weitaus positivere Bilanz (Juni 2009):
The new iPhone has arsenic-free glass, BFR-free, mercury-free LCD, PVC-free system, 23% smaller packaging. Smaller packaging also affects CO2 emissions - it means they can ship millions around the world using less space.
Um auf weitere Hinweise zu stoßen, habe ich meine Frage nach der Umweltfreundlichkeit des iPhones mittlerweile auf utopia.de an die Community gestellt. Vielleicht wird man mir dort weiterhelfen - falls, ja gebe ich es natürlich weiter.
Dort bin ich auch auf die grünen Apps gestoßen: Der Blog www.woeltjekleene.com stellt verschiedene vor, viele mehr findet man auch hier. Z.B.:
A Real Tree: Wer dieses App kauft, pflanzt damit einen Baum in einem der 12 Länder, die am meisten von der Abholzung bedroht sind und erlebt immer wieder nette Überraschungen mit seinem App. 0,79€ bei iTunes (ähnlich funktioniert IPhorest)
GreenSpot: Die neuesten Öko-Nachrichten aus Medien wie: New York Times, CNN, AP und Yahoo News etc. Auch mit Podcast. € 1,79 bei iTunes

Green Sushi SelectorGreen Sushi Selector: Du kannst dich nicht erinnern, welche Sorten Fisch/Meeresfrüchte mit gutem Gewissen im Sushi-Restaurant bestellt werden können? Der Selector zeigt dir bei Eingabe der Artnamen in Englisch oder Japanisch, wie der Fisch gefangen wird.
$0.99 bei iTunes

In nigel's eco store fand ich außerdem eine Schutzhülle für das iPhone4 aus Recycling-Plastik, mit Silber-Ionen imprägniert. Hier.

Soweit sieht es also zumindest nicht allzu schlecht aus für das iPhone - ich werde aber noch einige Recherchen anstellen. Hinweise, Links, Belehrungen erwünscht!