Samstag, 29. August 2009

Auf nach La Villa!

Morgen geht es für mich endlich nach Südtirol zur Sommerakademie der Studienstiftung in La Villa! Das heißt: Lernen, diskutieren, wandern, entspannen, und vielleicht noch einiges mehr, das ich jetzt noch gar nicht erwarte. Am 12. September komme ich wieder- hoffentlich um viele Eindrücke, Erkenntnisse und Fotos reicher! Zumindest ein Teil davon wird dann hier zu finden sein.
Dies ist meine Route:
Etwas verschroben dadurch, dass ich den Bustransfer nutze, aber es wird sicher sehr lustig!

Donnerstag, 20. August 2009

Gemein, die Werbung.

Bildaufschrift dieses Plakats, fotografiert von einem Freund auf dem Weg zum Fronalpstock (1922 m): "Ah, Andreas Brun hat's wieder im Knie."

Mein Knie hat mir letzte Woche einen Strich durch meine Wanderambitionen gemacht. Typisches Läufersymptom halt. Tractus iliotibialis-Syndrom, wem's was sagt.
Flaches Land kann aber auch schön sein. Schließlich komme ich daher!

Klimafreundlich grillen

Heute ist der heißeste Tag des Jahres! Da sind sicherlich viele wieder in Grillstimmung. Und nach dem schlechten Gewissen wegen des letzten oder noch kommenden Urlaubs, dürfte man da doch wohl nicht abgeneigt sein, mal ein wenig umweltschonender vorzugehen. Z.B. mal ganz fleischlos. Denn die Produktion von einem Kilo Rindfleisch belastet das Klima mit ca. 36kg CO2 (laut spiegel.de), dazu beträgt der Wasserverbrauch 15.500 l (Vergleich: ein Kilo Soja nur 1.800 l laut waterfootprint.org). Man täte also gut daran, den allgemeinen deutschen Wasserverbrauch, der zu einem der höchsten in der Welt gehört, mal ein wenig zu senken. Das heißt ja nicht unbedingt Verzicht- die Auswahl an fleischlosen Grillprodukten aus Tofu (Soja), Seitan (Gluten, das ist das Eiweiß des Weizens) etc. ist riesig. Auf utopia.de habe ich dazu ein ganz nettes Video gefunden, das von peta TV gesponsert ist und mal die Meinung eingefleischter Fleischesser zu den Dingen zeigt. Dann schreib' ich mal besser nicht zu viel, sondern lasse die Tester sprechen. ;)

Klimasünde Urlaub

Der WWF hat ganz neu eine Klimabilanz für individuelle Urlaubsreisen erstellt- schockierend, wie sehr man mit seiner eigenen Erholung der ganzen Welt so ganz nichts ahnend dermaßen schaden kann. Ein hamloses Urläubchen auf Mallorca für 2 Wochen? Dafür kann man quasi ein Jahr lang Auto fahren und sieht auch nicht besser aus: Eine ganze Tonne CO2 wird dabei frei!
Und selbst der Urlaub im Allgäu sieht nicht besser aus: Immerhin 297 kg für 10 Tage. Ich werde wohl oder über den Tatsachen ins Auge blicken müssen und akzeptieren, dass meine zwei Wochen Südtirol mit ungefähr 600 kg zu Buche schlagen. Schlimm, schlimm (allerdings hat der WWF bei dieser Berechnung eine Leistungen einfließen lassen, z.B. Taxifahrten, die ich wohl nicht in Anspruch nehmen werde).

Hier ist das Negativ-Ranking:

  1. All-inclusive nach Mexiko für 14 Tage: 7218 kg CO2
  2. Mittelmeer-Kreuzfahrt für 7 Tage: 1224 kg CO2
  3. Strandurlaub auf Mallorca für 14 Tage: 1221 kg CO2 (Fuß-Abb. oben)
  4. Skiurlaub in Österreich für 7 Tage: 422 kg CO2
  5. Wellnessurlaub im Allgäu für 10 Tage: 297 kg CO2
  6. Familienurlaub auf Rügen für 14 Tage: 258 kg CO2
  7. Südtirol für 5 Tage: 216 kg CO2
  8. Balkonien für 14 Tage: 58 kg CO2
Genaueres ist auch im Bericht zum touristischen Klimafußabdruck des WWF zu finden. Schaut doch mal rein! Immer hin machen sie dort Hoffnung, dass sich das Reiseverhalten in den letzten Jahren zur Umweltfreundlichkeit hin entwickelt hat und auf einem guten Weg ist...

Dienstag, 18. August 2009

Gedanken, Gedanken...

Es ist doch wirklich eine Crux- da habe ich mir einen Blog eingerichtet, um mal wirklich die Dinge, die tagtäglich durchs Lesen, Hören, Sehen auf mich einprasseln zu reflektieren, und ich komme zu nichts. Kaum hat der Tag begonnen, ist er schon wieder zu Ende, und ich habe das Gefühl erst gerade angefangen zu haben, die Dinge überhaupt wahrzunehmen. Zur Zeit schreibe ich an mehreren Arbeiten für die Uni, wobei es mehr ein Lesen und Nachschreiben ist, was andere Leute vor mir gedacht haben. Diese intensive Beschäftigung, die wohl meiner mangelnden Kenntnis innerhalb der Themenbereiche wegen notwendig ist (aller Einarbeitungs-Anfang ist schwer), ist sehr schön, aber es leidet doch sehr die Auseinandersetzung mit ebenso wichtigen Themen - Politik, Umwelt, Kultur,... Manchmal denke ich, das Leben ist ein einziges Aufschieben. Nur wohin? Der Tag müsste einfach mehr Stunden haben.
Ich habe das Gefühl, immer nur nachzuplappern, was andere Menschen in mühsamer Denkarbeit in fantastischer Sprache niedergeschrieben haben, als hätte ich mein eigenes Gehirn schon abgeschaltet. Aber vielleicht, so kommen dann die positiven Gedanken sofort wieder, ist dies erstmal notwendig, um als unbedarfte Anfängerphilosophin überhaupt einen Einblick in die Materie zu erhalten, um sozusagen das Knetmaterial anzuhäufen, aus dem ich dann später, meine ganz eigenen Theorien und Gedankenwelten modellieren kann. Dann wieder der negative Schrecken, dass ich während dieser Sammelzeit die Selbstständigkeit doch so ganz verlieren, verlernen, vergessen, verkümmern lassen könnte, und dann hinterher, mit all den Dingen in meinem Kopf dastehe wie ein allwissender Computer, der bloß mit all dem gar nichts anfangen kann. Schrecklich, das Gefühl haben zu müssen, dass das selbstständige Denken da sogar in der Schule noch besser dran war. Dort auf eine Verstärkung der intellektuellen Autonomie im Philosophiestudium gehofft, fühlt sich mein geistiger Schreibtisch jetzt überwirtschaftet von immer mehr einfliegenden, fremden Gedanken (nicht nur bezüglich des Studiums), sodass ich nie Zeit zum Sortieren, Arbeiten, Reflektieren, Auswerten, Antworten habe.
Da dies jetzt aber Bestandteil einer Pflicht ist (ich muss die Arbeiten schließlich abgeben), bleibt mir nichts anderes übrig, als den negativen Gedanken zu verwerfen, am positiven festzuhalten und darauf zu hoffen, dass das Genie irgendwann das Chaos der Zettelwirtschaft überblicken und mit einem Mal in all den Wischen eine Struktur erkennt, die zum Bestandteil der ganz eigenen Theorie und Meinung wird. :)

Montag, 17. August 2009

Darf ich vorstellen: Ihre Majestät, Rigi, die Königin der Berge

Zwar nicht so abgeschieden und ganz so naturnah wie der Kronberg, dafür aber gut erschlossen für ein momentanes Läuferknie (leider auch für sehr viele Touristen), und eine unglaubliche, nie erfahrene, unvorstellbare Aussicht- das sind die Dinge, die mir bezüglich der Wanderung auf die Rigi letzten Samstag einfallen. Lasset die Bilder für sich sprechen.

Dienstag, 11. August 2009

Nachhaltiges Nachtwachehalten

Ja, man glaubt es kaum, aber auch im Sommer sitze ich (Anti-Nachteule) jetzt schon manchmal im Dunkeln bei der Arbeit. Ohne Schreibtischlampe geht das irgendwie schlecht, also musste eine her, aber wenn schon, dann eine langlebige, Quecksilber (in wiefern die Energiesparlampen also tatsächlich sparsam in ihren schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt sind, ist ohnehin fraglich)- und Elektrosmog-freie, trotzdem energiesparende Lampe. Gefunden habe ich das neue 'Licht der Zukunft'- LED, kurz für Light Emitting Diode. Sie basieren auf Halbleiterverbindungen und wandeln den Strom direkt in Licht um- kein Wärmeverlust also. Einziges Manko: Die Technologie ist noch nicht so ausgereift, als dass sie an die Helligkeit von normalen oder Energiesparlampen herankommen (zumindest bei Schreibtischlampen). Nun habe ich aber eine ganz akzeptable LED-Lampe mit 48 Leuchten gefunden, die auch diesen Punkt wettmachen dürfte. Wo? Bei Pearl, dem Elektronikversandhandel. Nicht so billig wie die aus dem Discounter zwar, aber dafür nachhaltig und zweckmäßig.

Warum laufen (und nicht joggen!)?

"Running is something that hurts. It’s a wonderful thing. It’s a gift in my life. But it’s painful, and it hurts and takes a lot of time. Have patience. Stick with it and don’t expect results overnight." Kara Goucher im Interview in der NY Times.

Gute Gründe:

  • Morgens verschlafen in den Sonnenaufgang hineinlaufen, wach werden, sich aufs Frühstück freuen und munter in den Tag starten.
  • Zitternd vor Kälte staunend bemerken, wie der Körper langsam für dich alles ganz alleine gemütlich machen kann.
  • Geistige Stärke gewinnen, die nicht nur gegen körperliche Faulheit hilft.
  • Stolz auf sich sein, wenn man sich überwindet, beschämt sein, wenn man merkt, man hätte sich gar nicht überwinden müssen, weil es ganz einfach ging, wieder stolz sein, weil man etwas über sich selbst erfahren hat.
  • Staunen über die Natur, die es eingerichtet hat, dass sich nach jedem müden Abend frische Beinen aus dem Bett erheben können.
  • Auf den Körper horchen, in dem doch so viel Konstruktionsfehler verstecken, die durch intensives Training hervorgekitzelt werden können.
  • Stolz auf sich sein, wenn man sich nicht überwindet, weil es ernsthafte Gründe dafür gibt.
  • Sorgen, niedrigen Blutdruck, Verkrampfungen, Minderwertigkeitskomplexe, Ärger, Faulheit weglaufen.
  • to be continued...

Wanderung auf den Kronberg

Freitag, der 7. August, strahlend blauer Himmel, ein sanfter, früher Morgen und ich sitze im Bus und freue mich auf den Tag.
Mit einer kleinen Wandergruppe (zwei Frauen, ein Mann und ich) geht es mit dem Zug in die Schweiz, nach Jakobsbad. Hatten wir zwar vorher die Zuverlässigkeit der Schweizer Bahn noch gelobt, wurde unsere Fahrt prompt durch einen Zwischenfall unterbrochen: Der Zug blieb liegen und wir mussten auf einen schienenersatzverkehrsmäßigen Bus warten, der sich doch etwas Zeit ließ, sodass wir schließlich eine Stunde im Verzug waren. Aber die Zeit konnten wir ganz gut nutzen, um uns untereinander besser kennen zu lernen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie interessant andere Menschen sind und wieviel Neues man durch sie erfährt! Andere Informationen als sie in den Büchern stehen, aber solche, die unglaublich viel emotionale Bedeutung haben.
Mittlerweile lasse ich mich von solchen ärgerlichen Zwischenfällen, die nun keine mehr sind, gar nicht mehr beeindrucken, sondern nehme das alles gelassen. Aber ein wenig mulmig bezüglich des weiteren Tagesverlaufs war mir schon- schließlich war das meine erste Bergwanderung (die ich mir aber immer gewünscht hatte!)!
In Jakobsbad angekommen, ging es erst auf einer Teerstraße durch sanft geschwungene Hügel mit leichtem Anstieg, rechts und links grünsaftige Wiesen, gespickt von winzigen Hüttchen, die wohl die Wohnstätten der "Wobi- oder Loobäpeter (Info: 'Wobi' oder 'Lobi' sind schweizerdeutsche Dialektwörter für 'Kuh')" bzw. irgendwelcher niedergelassenen Millionäre waren. Über uns, neben uns, Berge, Wälder, Täler, Sonne. Herrlich! Dass es noch herrlicher werden sollte, mit jedem Schritt konnte ich da ja noch nicht ahnen. Es ging durch waldige Abschnitte, mit zahlreichen Schträzer (ein Traum!), immer höher. Und zum ersten Mal seitdem ich nach Konstanz gezogen bin war es wirklich ruhig- keine Flugzeuge, keine Schießanlagen, Autolärm, die störend in die Waldes- und Wiesenruhe hineinfunkten. Dafür waren die Gespräche zwischen uns umso anregender, die nur von Zeit zu Zeit von den sanft klingenden Glocken der wunderschönen Almkühe begleitet wurden. Jetzt war ich nicht mehr nur gelassen, sondern wirklich vögeliwohl! Spektakulär war dann, als sich dieses feine Geklingel in ein ganzes Konzert verwandelte, als uns eine ganze Herde der Kühe in rasendem Gallopp entgegengetrieben wurde (Foto 5). Atemberaubend, plötzlich Auge in Auge mit einem hörnertragenden, wenn auch friedlichem Leib zu stehen. Auf einmal fühlt sich der allen Tieren durch sein Wissen doch sonst überlegene Mensch ganz klein, spürt, dass hier zwei Lebenswelten aufeinander stoßen, die beide ihre Berechtigung haben. Unwissend, ob die Kuh ebenso viel Interesse für das Gegenüber aufbringen kann, wie dieses für sie, stößt es den Menschen vom Thron, und er bleibt hilflos zurück, wenn sie den Blick abwendet und leichtfüßig über Stock und Stein den Berg hinunter rännä kann. Den größten Teil des Aufstiegs geschafft, machten wir in der Nähe einer kleinen Hütte, wo sich kleine Appenzeller Sennenhund-Welpen sowie Katzenbabies tummelten (Foto 8), Rast, wo ich unter Blick auf eine herrliche Bergmassiv- und Talkulisse (Foto 7) meine Bürli und meine Guggumärä verzehrte. Danach ging es noch höher hinauf, bis zum Gipfel, wo es leider etwas neblig war, sodass man auf eine allzu spektakuläre Aussicht zwar verzichten musste, dafür aber zumindest die Umrisse der umgebenden Berge, insbesondere den Säntis erkennen konnte. Nach einer kurzen Rast im Gipfelrestaurant ging es dann flotten Schrittes den Berg sanft wieder hinab (Foto 11); und tatsächlich erreichten wir 3 Minuten vor Ankunft unseres Zuges rechtzeitig den Bahnhof.
Einer der herrlichsten Tage meines Lebens; nette Begleitung, keine wunden Füße trotz ausgetretenen Turnschuhen, keine müden Beine, kein Sonnenbrand dank Creme und Mütze, aber dafür eine Menge wunderschöner Bilder im Herzen (und in der Kamera meines Begleiters!), Geräusche im Ohr und Pläne im Kopf für die nächste Wanderung, die wahrscheinlich auf den Rigi (Vierwaldstättersee) gehen wird.
Und für alle, die vielleicht ein klein wenig teilhaben wollen, hier das Fotoalbum.
Bis demnächst, vom Rigi!

Montag, 3. August 2009

Sommerakademie für Jazz 2009

Dieses Jahr war ich zum ersten Mal auf der Sommerakademie für Jazz (Leitung Bernd Konrad), und zwar in der Gesangsklasse. - Eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Dank einer supernetten Gruppe, einer der besten Jazzsängerinnen, die ich je gehört habe als Gesangslehrerin (Anne Czichowsky! Sie gewann 2008 einen Internationalen Jazz Singer Contest in Finnland und belegte in diesem Jahr den zweiten Platz im International Jazz Voices Contest in Litauen), die sogar aus mir Improvisationsversuche herausbrachte, jede Menge superschöne Jazzmusik und ein abgefahrenes Abschlusskonzert kann ich mich jetzt geradeheraus als jazzverliebt bezeichnen.

Hier zum Nachempfinden zwei Videos von der absolut unglaublichen Anne: Es sind diejenigen Stücke, die sie auch beim Abschlusskonzert gesungen hat.
Round Midnight
Jackie

Und ebenfalls noch ein Link zur Seite der Jazzstudenten, die am Samstag ein Konzert für die Teilnehmer gegeben haben: Eine der schönsten Jazzstücke, die ich je gehört habe!
Fabian Meyer