Dienstag, 18. August 2009

Gedanken, Gedanken...

Es ist doch wirklich eine Crux- da habe ich mir einen Blog eingerichtet, um mal wirklich die Dinge, die tagtäglich durchs Lesen, Hören, Sehen auf mich einprasseln zu reflektieren, und ich komme zu nichts. Kaum hat der Tag begonnen, ist er schon wieder zu Ende, und ich habe das Gefühl erst gerade angefangen zu haben, die Dinge überhaupt wahrzunehmen. Zur Zeit schreibe ich an mehreren Arbeiten für die Uni, wobei es mehr ein Lesen und Nachschreiben ist, was andere Leute vor mir gedacht haben. Diese intensive Beschäftigung, die wohl meiner mangelnden Kenntnis innerhalb der Themenbereiche wegen notwendig ist (aller Einarbeitungs-Anfang ist schwer), ist sehr schön, aber es leidet doch sehr die Auseinandersetzung mit ebenso wichtigen Themen - Politik, Umwelt, Kultur,... Manchmal denke ich, das Leben ist ein einziges Aufschieben. Nur wohin? Der Tag müsste einfach mehr Stunden haben.
Ich habe das Gefühl, immer nur nachzuplappern, was andere Menschen in mühsamer Denkarbeit in fantastischer Sprache niedergeschrieben haben, als hätte ich mein eigenes Gehirn schon abgeschaltet. Aber vielleicht, so kommen dann die positiven Gedanken sofort wieder, ist dies erstmal notwendig, um als unbedarfte Anfängerphilosophin überhaupt einen Einblick in die Materie zu erhalten, um sozusagen das Knetmaterial anzuhäufen, aus dem ich dann später, meine ganz eigenen Theorien und Gedankenwelten modellieren kann. Dann wieder der negative Schrecken, dass ich während dieser Sammelzeit die Selbstständigkeit doch so ganz verlieren, verlernen, vergessen, verkümmern lassen könnte, und dann hinterher, mit all den Dingen in meinem Kopf dastehe wie ein allwissender Computer, der bloß mit all dem gar nichts anfangen kann. Schrecklich, das Gefühl haben zu müssen, dass das selbstständige Denken da sogar in der Schule noch besser dran war. Dort auf eine Verstärkung der intellektuellen Autonomie im Philosophiestudium gehofft, fühlt sich mein geistiger Schreibtisch jetzt überwirtschaftet von immer mehr einfliegenden, fremden Gedanken (nicht nur bezüglich des Studiums), sodass ich nie Zeit zum Sortieren, Arbeiten, Reflektieren, Auswerten, Antworten habe.
Da dies jetzt aber Bestandteil einer Pflicht ist (ich muss die Arbeiten schließlich abgeben), bleibt mir nichts anderes übrig, als den negativen Gedanken zu verwerfen, am positiven festzuhalten und darauf zu hoffen, dass das Genie irgendwann das Chaos der Zettelwirtschaft überblicken und mit einem Mal in all den Wischen eine Struktur erkennt, die zum Bestandteil der ganz eigenen Theorie und Meinung wird. :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen