Dienstag, 8. Februar 2011

Wissen und Internet

Eine lose Gedankensammlung zum oben genannten Thema - genauso lose wie das Internet selbst.

  • Der Philosoph Daniel Dennett sagt: "Es gibt nicht mehr genügend Hirne, die die Bevölkerungsexplosion der Ideen beherbergen könnte" (Zit. nach Schirrmacher, Frank (2009): Payback. S. 18).
    Vielleicht nicht genügend menschliche Hirne aus Fleisch und Blut - was aber mit der neuen Art von Intelligenz, die nach dem Wissenschaftshistoriker George Dyson neu erweckt wird? Wann ist der Punkt erreicht, an dem wir das Internet als eine Art 'Superhirn' bezeichnen würden? Wann fangen wir an, dem riesigen Datennetzwerk eigenständige Intentionalität zuzusprechen?
  • Was passiert dann mit unserem eigenen Denken? Lagern wir es aus und lassen Plattformen, Foren, Wikipedia-Abkömmlinge, gutefragen-Beantworter für uns denken? Werden dann Ideen nach einem pseudo-darwinistischen System selektiert - was die Massen aus irgendeinem Grunde, der nicht intellektueller Art sein muss, anspricht, das setzt sich durch, wird bekannt, anerkannt, Standard? Schrecklicher Gedanke. Was ist mit den guten, einzigartigen, hilfreichen, intelligenten, klugen, kreativen Ideen von Einzeldenkern, die dem Selektionsdruck nicht gewachsen sind? Andererseits: Wird es überhaupt noch solche Denker geben, die sich den Mühen des Selbst-Denkens stellen?
  • Der Wissensbegriff jedenfalls hat schon einiges von seiner Exklusivität verloren. Warum sich noch etwas merken heutzutage, wenn man es doch jederzeit (vom Notebook, Netbook, Smartphone etc.) "mal eben schnell" im Internet nachschlagen kann?! Mein Hausarzt hat zwar sechs Jahre lang Medizin studiert, aber die für mich relevanten Fakten krieg' ich mit ein paar google-Kniffs genauso 'raus! - So (leicht überzeichnet (?)) oder so ähnlich wäre der O-Ton vieler eingefleischter Internetnutzer, die immer mehr zu sagen haben.

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