Samstag, 5. März 2011

Projekt geglückt, angekommen.

Am 16. Januar noch habe ich schriftlich mein Kaffee-Laster beklagt, nun bin ich seit über einem Monat vollkommen abstinent von dem dunklen Koffein-Gebräu.
Stattdessen bin ich nun zum feinen Tee zurück: Morgens Rotbuschtee, den restlichen Tag über Grüntee. Somit lebe ich zwar nicht gänzlich koffeinfrei, aber immerhin wird das Geistbelebungsmittel durch seine Bindung an die Gerbstoffe des Tees nur nach und nach freigegeben: kein brillierender Motivationsrausch mit anschließender dumpfer Kopfesleere, kein gräuliches Zu-nichts-aufraffen-können-Gefühl bis der schwärzliche Kaffee endlich vor einem steht, kein zielloses Zittern, sinnloser Schweiß, substanzabhängiges Suchen nach dem süß-herben Suchtmittel. Stattdessen nun ein konstantes Kraftgefühl, das aus den jadegrünen Tiefen des Tees förmlich zu quellen scheint und in ein anhaltendes Hochgefühl fließt.
Was buddhistische Mönche zur Bewusstseinserweiterung verwenden dürfen, darf ich schließlich auch. Und wenn der Grüntee nun auch noch so gut schmeckt, dann kann schließlich gar nichts Falsches daran sein. Für alle Grünteeskeptiker sei die Marke Keiko-Tee erwähnt: Mein erstes Geist, Augen und vor allem Geschmacksknospen öffnendes Erlebnis hatte ich mit dem 'Tenbu fuka' der benannten Marke. Ein leuchtendes Grün in der Tasse, süß und überwältigend aromatisch, den Geist stundenlang inmitten einer sprießenden Frühlingswiese bettend war ich für immer vom Grüntee eingenommen. Bis mich, wie erwähnt, der gesellschaftliche Zwang zu dem Unternehmen trieb, die Wiese einem betrieblichen Betonneubau mit höchst effizienteffektivitätsökonomischer Produktivität weichen zu lassen, und mich dazu ebenso effektiv mit Startkapital in Form von schwarzem Gold (d.h. Kaffee) bestach.
Heute kann ich sagen, dass eine Wiese langfristig mehr Produktivität schafft. Es ist nicht zu spät: Der neue Frühling kommt bereits; Keiko lässt seinen allerersten Tee bereits Mitte April flücken und ab Mitte Mai findet man ihn dann in ausgesuchten (Bio-)Läden Deutschlands. Shincha heißt er, und er wird weit weniger getrocknet als andere Teesorten. Erhältlich ist er z.B. hier.
Es folgen demnächst ein paar Tipps für die Teezeremonie. :)

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