Sonntag, 21. Juni 2009

Unvorher- aber gern gesehener Begleiter

Heute hat mich mal wieder der schöne schwarz-weiße Border-Collie auf meinem Spaziergang überrascht, und dann bis nach Hause begleitet (und ich ihn dann bei seinem Zuhause wieder abgeliefert). Oder, man könnte eher sagen, be'astet', denn das Hinterherrennen mit übergroßen Ästen, die er dann mit ins Gebüsch nimmt, vor sich hinschmeißt, und sobald ich schneller gehe, triumphierend-hechelnd vor mir her trägt, ist seine Leidenschaft. Er zeigt mir immer sehr schön, dass die menschliche Sprache, das menschliche Verhalten nun nicht das einzige ist, was man auf dieser Welt an den Tag legen kann. Er folgt einer ganz anderen Logik. Und die verstehe ich nicht immer. Komisch aber, dass man sich wohl eingestehen muss, dass das noch nicht bedeutet, dass diese falsch ist. Dabei denkt man doch immer, dass all das, was nicht (menschlich) logisch ist, absolut keine Gültigkeit besitzt. Oder ich bin nicht klug genug, um die (menschliche) Logik hinter all dem Verhalten zu erblicken. Jedenfalls ergibt sich aus den dennoch sehr liebenswerten Begegnungen immer die seltsame Situation, dass ich nicht weiß, ob ich es nun lustig finde, was er macht, oder nicht, weil ich gleichzeitig am Grübeln darüber bin, wieso er das gerade tut, was er tut, und wie ich seine nächste Handlung voraussehen kann. Wie, als wäre man es von jemandem gewohnt, dass er Witze erzählt, die man nicht versteht, die manchmal tatsächlich als solche beabsichtigt sind, weswegen er erwartet, dass man lacht. Manchmal aber legt dieser jemand dich herein, und stellt hinterher die Frage: "Wieso lachst du denn? Das war doch gar kein Witz!". Und dann ist man beschämt und unsicher bezüglich der zukünftigen Situationen.
Ich lache aber trotzdem, wenn ich ihn sehe. Vielleicht aber auch eher, weil es so schön ist, auf einmal zu zweit zu sein, ihn durch die Felder preschen, sein wogendes Fell mit den Ähren um die Wette glänzen zu sehen, seine Ohren mir zuwinkend zu sehen.

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